Mit dem positiven Förderbescheid vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat das Reallabor-Projekt Westküste 100 Anfang August die Zusage erhalten, das erste Wasserstoff-Projekt Deutschlands zu werden. Die Raffinerie Heide verfolgt gemeinsam mit neun branchenübergreifenden Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung in diesem Projekt das Ziel, die Windenergie in Norddeutschland zu nutzen, um „grünen“ Wasserstoff in industriellem Maßstab zu erzeugen und eine Dekarbonisierung der Sektoren Transport, Industrie und Wärme zu erreichen. Dieses Vorhaben nahmen die Landeschef von Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen zum Anlass, um im Gespräch mit Raffinerie-Geschäftsführer Jürgen Wollschläger mehr über die Hintergründe und geplanten Eckdaten des Projektes zu erfahren.
Im Zuge eines Rundgangs über das Raffinerie-Gelände haben sich Daniel Günther und Armin Laschet von Jürgen Wollschläger den zukünftigen Standort der Elektrolyseanlage zeigen lassen. Planung, Bau und Inbetriebnahme einer Elektrolyse mit einer Leistung von 30 Megawatt ist Teil des fünfjährigen Projektzeitraums. Der in der Elektrolyse hergestellte „grüne“ Wasserstoff entsteht aus Offshore-Windenergie. Die Wasserstoff-Speicherung und der Transport sowie auch die nachgelagerte Produktion von synthetischen Kohlenwasserstoffen sind ebenso Teil des Projektes Westküste 100. Mit diesem nachhaltigen Geschäftsmodell will die Raffinerie Heide gemeinsam mit den Projektpartnern die Energiewende in Deutschland aktiv gestalten und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele liefern.
Grüner Wasserstoff und Energiewende
Sowohl das kürzlich veröffentlichte Konjunkturprogramm der Großen Koalition mit dem Zukunftspaket als auch die am 10. Juni 2020 verabschiedete Nationale Wasserstoffstrategie sind deutliche Signale aus der Politik, die dringend benötigten Investitionen für Klimaschutz und Zukunftstechnologien zu planen und umzusetzen. Dies ist Voraussetzung, um die Energiewende und Sektorenkopplung erfolgreich angehen zu können. „Inmitten von Windparks und mit Speichermöglichkeiten im direkten Umfeld der zukünftigen Elektrolyse, ist die schleswig-holsteinische Westküste der ideale Standort für die geplante Wasserstoff-Produktion. Mit den jüngsten Entscheidungen sind nun auch erste Weichen in Richtung geeigneterer regulatorischer Rahmenbedingungen gestellt worden, um das sektorenübergreifende Geschäftsmodell wirtschaftlich planen zu können. Als eines der Vorreiter-Projekte im Bereich der Wasserstoffstrategie kommen wir unserem Ziel näher, künftig nachhaltiger fliegen, bauen und heizen zu können“, so Jürgen Wollschläger, Geschäftsführer der Raffinerie Heide.
Projektstatus WESTKÜSTE 100
Mit der Förderzusage des Bundeministeriums für Wirtschaft und Energie vom 3. August 2020 kann das auf fünf Jahre ausgelegte Projekt nun in die erste Phase starten. Ein neu gegründetes Joint Venture „H2 Westküste GmbH“, bestehend aus EDF Deutschland, Ørsted und der Raffinerie Heide, wird einen 30-Megawatt-Elektrolyseur errichten. Dieser wird aus Offshore-Windenergie grünen Wasserstoff produzieren und dabei Erkenntnisse zu Betrieb, Wartung, Steuerung und Netz-Dienlichkeit der Anlage liefern.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.westkueste100.de
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