(Hemmingstedt, 03. November 2021) Im Zuge von Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten hat die Raffinerie Heide Ende August die Eignung der Kaverne für die geplante Speicherung von grünem Wasserstoff im Rahmen des Reallabor-Projektes WESTKÜSTE100 prüfen lassen. Nun liegen die Ergebnisse vor: Die Kaverne ist für die Speicherung von grünem Wasserstoff geeignet.
Unter Einbindung der zuständigen Behörde, dem Landesbergamt für Niedersachsen und Schleswig-Holstein, konnte die Raffinerie Heide Anfang September planmäßig die Arbeiten an einer der Kavernen nördlich des Raffineriegeländes abschließen. Diese umfassten nicht nur Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten, sondern auch die Überprüfung der Annahme, ob die Kavernen für die Speicherung von grünem Wasserstoff im Rahmen des Projektes WESTKÜSTE100 geeignet ist. Die Auswertung ist inzwischen abgeschlossen.
„Auf Grundlage der gesammelten Erkenntnisse lässt sich festhalten, dass die Kaverne für eine Ertüchtigung und Umwidmung zur Wasserstoffspeicherung geeignet ist“, berichtet Dr. Sandra Niebler, Bereichsleiterin Commercial & Economics sowie verantwortlich für die Energiewende-Projekte am Raffineriestandort in Hemmingstedt. Im Zuge der Eignungsprüfung wurden spezielle Inspektionsgeräte in die Kaverne eingeführt. Über diese konnte ein insgesamt guter Zustand der Gegebenheiten zur und in der Kaverne festgestellt werden. „Dies ist ein wichtiges Ergebnis für uns in der Raffinerie Heide und vor allem auch für die künftige Nutzung von grünem Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Energiesektoren wie Flugverkehr, Industrie oder Chemie. Nun sind wir in der Lage für die geplante Kavernenspeicherung von grünem Wasserstoff in die nächste verfahrenstechnische Planungsphase überzugehen“, so Sandra Niebler weiter. In dem Rahmen werden auch alle Genehmigungsaspekte weiter ausgearbeitet.
Bedeutung der Wasserstoffspeicherung im Rahmen von WESTKÜSTE100
Innerhalb des Projektes WESTKÜSTE100 ist geplant, grünen Wasserstoff mittels Stroms aus erneuerbaren Energiequellen in einer Elektrolyse-Anlage herzustellen. Dieser grüne Wasserstoff wird im Erdgasnetz zur Wärmeversorgung, in einer Wasserstoff-Tankstelle für den PKW-Verkehr sowie im industriellen Prozess direkt in der Raffinerie Heide zum Einsatz kommen. So wird – im Sinne der Energiewende – unter realen Bedingungen die Dekarbonisierung von Industrie, Mobilität und Wärmemarkt umgesetzt. Durch die Speicherung des grünen Wasserstoffs gelingt es, die zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energien, wie Windenergie, in einen kontinuierlichen Stoffstrom zur industriellen Nutzung zu überführen. So steht der grüne Wasserstoff auch in Zeiten von Windflauten zur Verfügung. Derzeit werden Kavernen in der Nähe der Raffinerie bereits für die Lagerung von Öl und Kraftstoffen als Speicherreserven des Bundes verwendet.
Projektstatus WESTKÜSTE100
Im Rahmen des Projektes soll mit einer 30 MW Anlage der größte Elektrolyseur Deutschlands zur Erzeugung grünen Wasserstoffs gebaut und im Jahr 2023 in Betrieb genommen werden. Aktuell wird maßgeblich auf die finale Investitionsentscheidung hingearbeitet. Den Bau und die Inbetriebnahme des 30 MW Elektrolyseurs plant die Raffinerie Heide zusammen mit Ørsted Deutschland und Hynamics Deutschland im Joint Venture H2 Westküste GmbH. „Insgesamt ist das Projekt schon gut vorangeschritten. Das Projektteam hat die Entwurfsplanung der Elektrolyse-Anlage inklusive aller angeschlossener Nebenanlagen und der dazugehörigen Genehmigungsaspekte bereits abgeschlossen, so dass nun die Arbeit in der nächsten, detaillierteren Planungsphase beginnt“, erklärt Sandra Niebler.
Mehr Informationen zu dem Projekt WESTKÜSTE100 erhalten Sie unter www.westkueste100.de
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