(Hei­de / Dort­mund, April 2023)Am 25. und 26. April kamen die zehn Pro­jekt­part­ner des mit rund 36 Mil­lio­nen Euro öffent­lich geför­der­ten Real­la­bors WESTKÜSTE100 zur vier­ten Voll­ver­samm­lung zusam­men. Auf Ein­la­dung des Pro­jekt­ko­or­di­na­tors Raf­fi­ne­rie Hei­de tra­fen sich alle an WESTKÜSTE100 betei­lig­ten Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen in den Räum­lich­kei­ten von thys­sen­krupp Uhde in Dort­mund, einem der zehn Pro­jekt­part­ner. 

Natio­nal wie inter­na­tio­nal ent­ste­hen gro­ße Pro­jek­te zur Erzeu­gung und Nut­zung von Was­ser­stoff. Davon ist das Reallabor WESTKÜSTE100 eines der größ­ten deut­schen Was­ser­stoff­pro­jek­te. Allein schon auf­grund sei­ner Grö­ße und Bedeu­tung haben die Pro­jekt­part­ner einen gro­ßen Abstim­mungs­be­darf. Bei den halb­jähr­li­chen Voll­ver­samm­lun­gen ste­hen die Pro­jekt­fort­schrit­te, tech­nisch-fach­wis­sen­schaft­li­che Details und der per­sön­li­che Aus­tausch im Mit­tel­punkt. Zur zwei­tä­gi­gen Früh­jahrs­sit­zung waren die Pro­jekt­part­ner zu Gast bei thys­sen­krupp Uhde in Dort­mund. Zudem anwe­send waren Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen, die auf Ein­la­dung der Pro­jekt­part­ner ihr Wis­sen mit dem Reallabor tei­len. Sie erhal­ten kei­ne För­de­rung und wer­den als asso­zi­ier­te Part­ner bezeich­net. Per Video­zu­schal­tung nahm der Pro­jekt­trä­ger Jülich als Ver­tre­tung des för­dern­den Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz (BMWK) teil. 

Am ers­ten Ver­samm­lungs­tag ging es vor allem um die Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Reallabor und den asso­zi­ier­ten Part­nern. Um von­ein­an­der zu ler­nen, wur­den kon­kre­te Inhal­te und Abläu­fe für eine gewinn­brin­gen­de Zusam­men­ar­beit fest­ge­legt. Einer der asso­zi­ier­ten Part­ner des Real­la­bo­res ist die DECHEMA, eine wis­sen­schaft­li­che Ver­ei­ni­gung mit Sitz in Frank­furt am Main. Vom BMWK beauf­tragt ist sie gemein­sam mit wei­te­ren Orga­ni­sa­tio­nen mit der wis­sen­schaft­li­chen Beglei­tung aller deut­schen Was­ser­stoff-Reallabore befasst. Ihr Ver­tre­ter berich­te­te von den neu­es­ten Erkennt­nis­sen aus der Arbeit der neun Reallabore, die druck­frisch in einer Fach­ver­öf­fent­li­chung zusam­men­ge­fasst sind. 

Im Febru­ar 2023 hat die EU-Kom­mis­si­on lang erwar­te­te Rechts­grund­la­gen zur Rege­lung grü­ner Was­ser­stoff­pro­duk­ti­on und dem Ein­satz des Gases in Raf­fi­ne­rie­pro­zes­sen ver­öf­fent­licht. Die­se soge­nann­ten „Dele­gier­ten Rechts­ak­te“ sind für das Reallabor WESTKÜSTE100 essen­zi­ell und stan­den im Mit­tel­punkt des zwei­ten Ver­samm­lungs­ta­ges. Die Voll­ver­samm­lung kam in ihren Bera­tun­gen zu dem Schluss, dass mit den nun vor­lie­gen­den Rege­lun­gen end­lich eine kla­re Rich­tung aus Brüs­sel vor­ge­ge­ben wird. Jedoch ste­hen die Zustim­mung von Par­la­ment und Rat auf EU-Ebe­ne sowie die Umset­zung in natio­na­les Recht noch aus. Grö­ße­ren Raum nah­men detail­lier­te Berich­te zu den aktu­el­len Arbeits­stän­den in allen Pro­jekt­be­rei­chen ein. Hier berich­te­ten die jeweils ver­ant­wort­li­chen Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen der Real­la­bor­part­ner. 

Ihr Tref­fen in Dort­mund nutz­ten die Ver­tre­ter und Ver­tre­te­rin­nen zur Besich­ti­gung des For­schungs­pro­jekts „Carbon2Chem“ am Stahl­werk der thys­sen­krupp Steel in Duis­burg. Seit 2016 wird dort die Nut­zung von Hüt­ten­ga­sen aus der Stahl­er­zeu­gung zur Her­stel­lung von Che­mi­ka­li­en unter­sucht. Die gewon­ne­nen Erkennt­nis­se sind Grund­la­ge für den zukünf­ti­gen Ein­satz im groß­tech­ni­schen Maß­stab. 

Die nächs­te Voll­ver­samm­lung des Real­la­bors WESTKÜSTE100 wird vor­aus­sicht­lich im Herbst 2023 statt­fin­den.  

Hin­ter­grund zum Reallabor WESTKÜSTE100 
Mit dem Pro­jekt WESTKÜSTE100 soll in Schles­wig-Hol­stein eine regio­na­le Was­ser­stoff­wirt­schaft im indus­tri­el­len Maß­stab ent­ste­hen. Regio­na­le und inter­na­tio­na­le Unter­neh­men aus Indus­trie, Ent­wick­lung und For­schung haben sich zusam­men­ge­schlos­sen, um grü­nen Was­ser­stoff zu pro­du­zie­ren, zu spei­chern, zu trans­por­tie­ren und zu ver­wer­ten. Eine noch zu errich­ten­de 30-Mega­watt-Elek­tro­ly­se­an­la­ge wird vor­zugs­wei­se aus Wind­strom und somit treib­haus­gas­frei grü­nen Was­ser­stoff erzeu­gen. Die­ser soll den bis­her aus Erd­gas gewon­ne­nen Was­ser­stoff in den Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen der Raf­fi­ne­rie Hei­de erset­zen. Zudem wird der grü­ne Was­ser­stoff einem Teil des Hei­der Erd­gas­net­zes bei­gemischt wer­den, um eine kli­ma­freund­li­che­re Wär­me­ver­sor­gung in Pri­vat­haus­hal­ten zu unter­su­chen. In Fol­ge­pro­jek­ten wird der grü­ne Was­ser­stoff dann für die Pro­duk­ti­on kli­ma­freund­li­cher Kraft­stof­fe genutzt. 

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