Kurzportrait
Die in München ansässige Thüga Aktiengesellschaft (Thüga) ist eine Beteiligungs- und Fachberatungsgesellschaft mit kommunaler Verankerung. 1867 gegründet, ist sie als Minderheitsgesellschafterin bundesweit an rund 100 Unternehmen der kommunalen Energie- und Wasserwirtschaft beteiligt. Die jeweiligen Mehrheitsgesellschafter sind Städte und Gemeinden.
Mit ihren Partnern bildet Thüga den größten kommunalen Verbund lokaler und regionaler Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland – die Thüga-Gruppe. Insgesamt versorgen die Thüga-Partner mit ihren mehr als 21.000 Mitarbeitenden bundesweit über vier Millionen Kunden mit Strom, zwei Millionen Kunden mit Gas und eine Million Kunden mit Trinkwasser. Gemeinsames Ziel ist es, die Zukunft der kommunalen Energie- und Wasserversorgung zu gestalten.
Aktivitäten im Reallabor
Im Teilprojekt „Grüner Heizen“ planen Thüga und die Stadtwerke Heide, bis zu 20 Prozent Wasserstoff in einen Netzabschnitt der Stadtwerke Heide einzuspeisen. Ihr Ziel: nachzuweisen, dass die Komponenten eines modernen Bestandsgasnetzes in der Praxis allen Anforderungen für die Einspeisung von Wasserstoff entsprechen. Sie zeigen, dass die Wärmeversorgung sukzessive auf erneuerbare Gase umgestellt werden kann. Zudem schafft das Projekt Erfahrungswerte zur Versorgungscharakteristik des neuen Energieträgers im Wärmemarkt.
„Grüner Wasserstoff hat drei große Vorteile: Er ist klimaneutral, er lässt sich speichern und er kann über die vorhandenen Gasnetze transportiert werden. Jeder zweite Haushalt in Deutschland hat einen Gasanschluss. Werden sie auf erneuerbare Gase wie Wasserstoff oder auch Biomethan umgestellt, lässt sich der Abschied von fossilen Energieträgern schnell und technisch relativ einfach einleiten. Damit leisten erneuerbare Gase einen Beitrag zur Versorgungssicherheit sowie für eine bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung“.
Langfristige Vision
100 Prozent erneuerbare Gase im Gasverteilnetz. Die schnelle Dekarbonisierung des Wärmemarktes ist ein Muss, um die festgelegten Klimaschutzziele zu erreichen. Die Thüga setzt sich deshalb im Wärmemarkt für eine zügige technologie- und anwendungsoffene Dekarbonisierung ein.
Der erste Schritt ist eine Beimischung von Wasserstoff (und anderen klimaneutralen Gasen), wie sie im Teilprojekt „Grüner Heizen“ mit grünem H2 unter realen Bedingungen vorangetrieben wird. Thüga hat 2021 der Politik die Einführung einer Treibhausgas-Minderungsquote für Gas vorgeschlagen, mit der sich bis 2030 zusätzlich gut 20 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen ließen – sozialverträglich, bezahlbar und versorgungssicher. Das ist aus Thüga-Sicht der beste Weg, die Wärmewende jetzt zügig voranzutreiben.