- H2 Westküste GmbH, das im Rahmen von WESTKÜSTE100 gegründete Joint Venture, wird keine positive Investitionsentscheidung für den geplanten Elektrolyseur treffen
- Entscheidung erfolgt nach eingehender Prüfung der Wirtschaftlichkeit und damit einhergehender Risiken
- Erkenntnisse aus der seit 2020 geleisteten Arbeit im Reallabor-Projekt sind dennoch wertvoll für die Wasserstoffwirtschaft Schleswig-Holsteins
(16.11.2023) Seit August 2020 arbeiteten die Raffinerie Heide, Ørsted Deutschland und Hynamics Deutschland gemeinsam in dem Joint Venture H2 Westküste GmbH an Planung, Bau und Inbetriebnahme einer 30-MW-Elektrolyseanlage zur Erzeugung grünen Wasserstoffs mittels Stroms aus erneuerbaren Energiequellen. Dafür stand man im engen Austausch mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie dem Projektträger Jülich.
Nach intensiver Prüfung aller Rahmenbedingungen wird das Joint Venture keine positive Investitionsentscheidung treffen. Grund dafür sind insbesondere die gestiegenen Investitionskosten und damit einhergehende große wirtschaftliche Risiken.
Roland Kühl, Geschäftsführer der Raffinerie Heide, betont: „Die Bundesregierung hat die Reallabore in Deutschland damit beauftragt, die Machbarkeit der Produktion von grünem Wasserstoff zu untersuchen und Chancen, Hürden und Risiken auszuloten. Genau das haben die drei Partner seit Beginn des Projekts getan. Auch nach der jetzt getroffenen Entscheidung werden wir weiter mit Hochdruck an der Dekarbonisierung der Raffinerie Heide arbeiten. Der Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft an der Westküste Schleswig-Holsteins spielt hierfür nach wie vor eine wichtige Rolle.“
Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland, zu der Entscheidung: „Ein Projekt lebt von der Wirtschaftlichkeit und die war hier leider nicht gegeben. Aus diesem Grund haben wir diese vernünftige Entscheidung getroffen. Für Ørsted steht außer Zweifel, dass Wasserstoff ein wichtiger Eckpfeiler in der Dekarbonisierung der deutschen Industrie spielen wird – dafür müssen aber die Kosten stimmen und ein Markt geschaffen werden.“
Antoine Aslanides, Geschäftsführer der Hynamics Deutschland, ergänzt: „Trotz aller Bemühungen erlauben die wirtschaftlichen Randbedingungen keine positive Investitionsentscheidung. Wir danken der Bundesregierung und unseren Partnern für alles, was wir gemeinsam erreicht haben. WESTKÜSTE100 hat es ermöglicht, wertvolle Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln. Wir werden uns weiter für die Dekarbonisierung einsetzen und nutzen das erarbeitete Wissen bereits für zukünftige Projekte.“
Die Arbeiten der H2 Westküste GmbH waren Teil des Projekts WESTKÜSTE100, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Programms „Reallabore der Energiewende“ im Jahr 2020 gefördert wurde. Ziel des Projektes war es, die regulatorischen, wirtschaftlichen und technologischen Voraussetzungen für den Bau und die Inbetriebnahme einer Elektrolyseanlage zu prüfen und notwendige Weiterentwicklungen zu identifizieren. Die seit Projektstart geleistete Arbeit und die damit verbundenen erlangten Erkenntnisse im Reallabor-Projekt sind – unabhängig von der Entscheidung des Joint Ventures – wertvoll für die Wasserstoffwirtschaft Schleswig-Holsteins. Nachdem keine positive Investitionsentscheidung getroffen wurde, werden die Joint Venture-Partner nun in enger Abstimmung mit dem BMWK und dem Projektträger Jülich die Abwicklung der H2 Westküste GmbH vorbereiten.
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